Ein Junge im Klassenraum während des Unterrichts, der eine Einzelarbeit an einem Notebook erledigt

Sonderpädagogische Förderung und inklusiver Unterricht in Hessen

In Hessen wird die sonderpädagogische Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Behinderungen oder umfassenden Beeinträchtigungen entsprechend der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) stetig weiterentwickelt. Das hessische Schulwesen bietet diesen Schülerinnen und Schülern Möglichkeiten, optimal gefördert zu werden und den bestmöglichen Abschluss zu erreichen.

Inklusiver Unterricht

Übergeordnetes Ziel der Fortbildungsangebote ist es, Schulleitungen und Lehrkräften im Kontext einer inklusiv gestalteten Schullandschaft Entwicklungs- und Veränderungsmöglichkeiten von Schul- und Unterrichtsgestaltung zu eröffnen und diese mit Bezug zu den individuellen Bedarfen der Schulen und Lerngruppen zu bearbeiten, sodass alle an der schulischen Bildung Beteiligten pädagogisch wirksam arbeiten können und das erfolgreiche Lernen aller im Fokus steht. 

Aktuelles Fortbildungsangebot

Das Fortbildungsangebot zur sonderpädagogischen Förderung und Inklusion besteht aus den folgenden Säulen, die sich an jeweils unterschiedliche Zielgruppen richten. Die Konzeption des Angebots können Sie nachfolgend einsehen.

Neue Veranstaltungen im Hybrid-Format beginnen zu allen Säulen im zweiten Schulhalbjahr 2024/2025. 

Säule 1a

Zielgruppe:

Leitungs- und Steuergruppenteams aus allen Schulformen der allgemeinen Schule

Inhalte:

  • Schulentwicklung auf der Basis einer individuellen Bedarfsermittlung initiieren
  • Visionen und Werte schaffen und etablieren
  • Förderung eines inklusiven Schulklimas, das Akzeptanz und Wertschätzung für Vielfalt fördert
  • Etablieren von Feedback- und Evaluationsmechanismen, um die Fortschritte im Blick zu haben und Anpassungen vorzunehmen mithilfe von Modellen (z. B. PDCA-Zyklus)
  • Effiziente Nutzung von Ressourcen, Kooperationen initiieren und stärken, um individuelle Unterstützungspläne zu entwickeln und umzusetzen

Säule 1b

Zielgruppe:

Die Fortbildung richtet sich an Leitungs- und Schulentwicklungsteams aller Schulformen der allgemeinen Schule, die ihre bereits bestehende inklusive Schulkultur weiterentwickeln wollen; die Teilnahme eines Mitglieds der Schulleitung im Team ist unabdingbar.

Inhalte:

  • Identifikation und kriteriengeleitete Reflexion schuleigener Entwicklungsziele
  • Etablierung regelmäßiger Feedbackmechanismen und Evaluationen, um die Wirksamkeit der inklusiven Maßnahmen zu überprüfen und kontinuierlich zu verbessern
  • Einblick in die Arbeitsweise anderer Schulen und ihre inklusiven Ansätze erhalten (z. B. durch kollegiale Hospitationen und Peer Review)
  • Fokussierung auf die Ausgestaltung des Förderkonzepts

Säule 2

Zielgruppe:

Lehrkräfte der allgemeinen Schule mit BFZ-Lehrkräften im Tandem/Team

Inhalte:

  • Gestaltung von Lernstrukturen als verhaltenssteuernde Maßnahmen
  • Beurteilen und Bewerten
  • Sozial-Emotionale Entwicklung von Lernenden
  • Lernen begleiten/Kommunikation

Säule 3

Zielgruppe:

Schulleitungsmitglieder sowie Lehrkräfte und Steuergruppen von Förderschulen

Inhalte:

  • Das schuleigene pädagogische Profil identifizieren und (mit Blick auf die Region) weiterentwickeln
  • Strukturelle Voraussetzungen von Schulentwicklung und Entwicklungsmanagement
  • Herausforderndem Verhalten mit systemisch wirksamen Lern- und Förderkonzepten begegnen

Die Arbeits- und Lernprinzipen in den Fortbildungsreihen

Die Fortbildungen sind als Reihen mit jeweils mehreren Themenbausteinen konzipiert, die online durchgeführt werden und zu unterrichtsfreien Zeiten stattfinden. Individuelle Beratungstermine können mit den Referentinnen und Referenten vereinbart werden und in Säule 1 und 3 auf Wunsch auch vor Ort in der eigenen Schule durchgeführt werden.

Jede Fortbildungsreihe wird durch einen Moodle-Kurs auf dem Hessischen Bildungsserver unterstützt, in dem weiterführendes Material und Selbstlernbereiche zur Verfügung stehen.

Die Seminarleitung steht in ihrer Grundhaltung für individualisiertes-, prozess- und kompetenzorientiertes Lernen. Die Lernsettings und Inhaltsangebote in den Fortbildungsbausteinen orientieren sich an den individuellen Bedarfen der teilnehmenden Teams.

In den Veranstaltungen werden themenbezogene und bedarfsorientierte Inputs angeboten. Die teilnehmenden Teams arbeiten kompetenz- und prozessorientiert an individuell identifizierten Entwicklungsvorhaben und werden dabei von den Fortbildenden begleitet.

Regelmäßige Reflexions- und Feedbackphasen sind wesentlicher Teil der prozessorientierten Arbeit an den eigenen Vorhaben. Am Ende der Fortbildung präsentieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Ergebnisse und machen daran das eigene Lernen für alle sichtbar.

Diese Form der Gestaltung von Fortbildung nach dem Selbstähnlichkeitsprinzip („Doppeldecker“) ermöglicht die direkte Übertragung von Selbstlernerfahrungen in den Schulkontext.

Ihr Weg zum Angebot

Wenn Sie als Schulleitungsteam oder als Lehrertandem oder Lehrerteam an der Fortbildungsreihe teilnehmen möchten, können Sie sich über den landesweiten VeranstaltungskatalogÖffnet sich in einem neuen Fenster anmelden. 

Folgende Fortbildungsreihen sind aktuell ausgeschrieben: 

Veranstaltungskatalog

Fortbildnerin vor einer Metaplanwand während eines Workshops

Veranstaltungskatalog

Fortbildungen für Schulen und Lehrkräfte

Aktuelle Angebote zur Fortbildung und Beratung finden Sie im landesweiten Veranstaltungskatalog. Dort können Sie gezielt nach akkreditierten Veranstaltungen suchen und sich online anmelden.

Ergänzende Angebote und Unterstützungsmaßnahmen

Die Hessische Lehrkräfteakademie bietet die Fortbildungsmaßnahme „Alltagsgespräche mit Schülerinnen und Schülern gebärden“ für Lehrkräfte der allgemeinen Schulen, regionalen Beratungs- und Förderzentren sowie Schulen der Förderschwerpunkte GE, KME und SEH an.

Sie erhalten in vier Modulen die Möglichkeit, einfache Gebärden zu vertrauten Themen zu lernen, um Gespräche aus dem schulischen Alltag zu verstehen und darauf folgerichtig zu reagieren:  

  • alltagsrelevanter Wortschatz
  • Gebärden verstehen und produzieren
  • Grammatik der Deutschen Gebärdensprache
  • Alltagsgespräche mit Lernenden und Eltern in DGS führen können

Die Inhalte werden von qualifizierten Dozierenden für Deutsche Gebärdensprache (DGS) vermittelt.

Bei Fragen 

E-Mail: Gebaerdensprache.LA@kultus.hessen.de  

Die Hessische Lehrkräfteakademie bietet die Fortbildungsmaßnahme „Befähigung zum Unterricht in der Deutschen Gebärdensprache“ für Lehrkräfte an Schulen mit dem Förderschwerpunkt Hören und überregionale Beratungs- und Förderzentren an.

Sie erhalten in sechs Modulen die Möglichkeit die Deutsche Gebärdensprache (DGS) zu erlernen, um in DGS zu unterrichten sowie Schülerinnen und Schüler und auch Eltern zu beraten. Die Inhalte werden von qualifizierten DGS Dozierenden vermittelt.

Inhalte und Fortbildungsmaßnahmen

  • Unterrichtsrelevanter Wortschatz
  • Sprachproduktion und -rezeption
  • Grammatik der Deutschen Gebärdensprache
  • Kontrastive Herangehensweise an die Grammatik der Deutschen Laut- bzw. Gebärdensprache
  • Didaktisch-methodische Auseinandersetzung auf dem Hintergrund des bilingualen-bimodalen Settings
  • Unterrichtsideen und -material auf dem Hintergrund des bilingualen-bimodalen Settings betrachten
  • Unterrichts-, Pausen- und Elterngespräche führen können

Bei Fragen

E-Mail: Gebaerdensprache.LA@kultus.hessen.de  

Fortbildungen zu spezifischen Förderschwerpunkten und sonderpädagogischer Förderung werden von der Didaktischen Werkstatt der Goethe-Universität in Frankfurt am Main angeboten.

Ein Junge sitzt mit erhobenen Händen am Boden und wird von zwei weiteren Kindern geschlagen und getreten.

PART®-Trainerausbildung

Professionell Handeln bei aggressivem Verhalten

Das Trainingsprogramm vermittelt einen professionellen Umgang mit aggressiven Verhaltensweisen von Schülern und zeigt professionelle Interventionswege auf.