Im Vordergrund ein weißer Kasten, auf dem "Fachinformationen und praxisnahe Hilfen" steht. Im blauen Hintergrund ein Block, Stifte und eine Federmappe.

Gestaltung der Schulverpflegung und Einbettung in das ganzheitliche Konzept der Ernährungsbildung

Ziel des DGE-Qualitätsstandards für die Schulverpflegung ist es, die Verantwortlichen bei der Umsetzung eines ausgewogenen und bedarfsgerechten Verpflegungsangebots in der Schule zu unterstützen. Der Standard dient dabei als praxisorientierte Hilfestellung, dessen Inhalte regelmäßig auf der Basis wissenschaftlicher Daten aktualisiert werden.

Im Fokus

Rahmenbedingungen in Schulen

Wer sich mit der Verpflegung in Schulen auseinandersetzt, merkt schnell, dass diese deutlich mehr umfasst als das Speisenangebot am Mittag und in den Pausen.

Folgende Faktoren beeinflussen die Akzeptanz des Angebots:

  • die Essenszeiten (zum Beispiel die Wartezeit an der Ausgabe oder die Zeit, die zum Essen bleibt),
  • die Raumgestaltung (zum Beispiel die Atmosphäre und die Dekoration),
  • die Raumakustik (zum Beispiel der Lärmpegel oder schallschluckende Elemente),
  • die Regelungen zur Teilnahme am Essen (zum Beispiel eine freiwillige Teilnahme gegenüber einer Pflichtanmeldung),
  • das Angebot und die Öffnungszeiten des Schulkiosks.

Der DGE-Qualitätsstandard zeigt auf, wie wichtig es ist, das Thema Schulverpflegung im gesamten Schulalltag zu verankern. Auch wird auf die Bedeutung einer pädagogischen Begleitung der schulischen Verpflegung beispielsweise über ernährungsbildende Maßnahmen im Unterricht, an Projekttagen sowie Workshops oder Exkursionen hingewiesen.

Rahmenbedingungen für die Verpflegung

Der Gesetzgeber fordert weitreichende Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit der Tischgäste, daher ist insbesondere für die Fachkräfte, welche die Zubereitung der Speisen verantworten, die Einhaltung (rechtlicher) Vorschriften von großer Relevanz, dazu zählen unter anderem

  • ein umfassendes Hygienemanagement,
  • die Kennzeichnung von Produkten mit Allergiepotenzial,
  • die Beachtung von Empfehlungen für die Personalqualifikation und
  • ein funktionierendes Schnittstellen-Management für die interne Qualitätssicherung.

Akzeptanz der Verpflegung

Im Hinblick auf die Gestaltung der Schulverpflegung sollte das Prinzip Nudging (= Anstupsen hin zur gesünderen Alternative) in den Blick genommen werden. Dabei werden frische Speisen ansprechend und gut sichtlich in Schulmensa oder -kiosk platziert, sodass die Wahl gesunder Gerichte positiv beeinflusst wird. Das kann beispielsweise eine schön angerichtete Salatbar sein, die der Essensausgabe oder dem Schulkiosk vorgelagert ist. Auch das gut sichtbare Angebot von knackigen Äpfeln statt zuckrigem Gebäck in der Auslage sind Teil des Nudging-Ansatzes.

Dokumentation Nudging im GanztagÖffnet sich in einem neuen Fenster

Beispiel gelingender Praxis - Nudging an der Gerhart Hauptmann Schule

Auch das aktive Miteinbeziehen der Schülerinnen und Schüler in die Gestaltung der Schulverpflegung hilft, die Akzeptanz dieser zu steigern. So haben sich die Konzepte „Schüler kochen für Schüler“ sowie solche zur Selbstverpflegung und -bewirtschaftung als sehr gewinnbringend herausgestellt. Zum einen lernen die beteiligten Schülerinnen und Schüler auf diese Weise den Umgang mit Lebensmitteln und erlangen gleichzeitig Fähigkeiten in der Küche. Zum anderen können Sie eigene Ideen und Rezeptwünsche bei der Speiseplanerstellung miteinbringen, was wiederum die Akzeptanz erhöhen kann. Mehr dazu lesen Sie hier:  

Beispiele gelingender Praxis

Neben der Auswahl ausgewogener, nachhaltiger Rezepte tragen weitere Kriterien einen wesentlichen Teil zur Akzeptanz der Schulverpflegung und der Förderung eines gesundheitsförderlichen Essverhaltens der Schülerinnen und Schüler bei. Einen Überblick gibt die interaktive Handreichung Akzeptanz der Schulverpflegung.

Interaktive Handreichung Akzeptanz der SchulverpflegungÖffnet sich in einem neuen Fenster

Die Vernetzungsstelle Schulverpflegung Hessen unterstützt Sie bei der Umsetzung einer ausgewogenen, nachhaltigen, wirtschaftlich tragfähigen, sowie von allen akzeptierten Verpflegung unter Einbindung in ein ganzheitliches Konzept der Ernährungsbildung. Kommen Sie gerne per Mail oder über unser Angebot der Impulsberatung Schulverpflegung auf uns zu.

Impulsberatung Schulverpflegung

Im Rahmen der Online-Fortbildungsreihe „Schulverpflegung im Ganztag – dynamisch und individuell „ der Serviceagentur „Ganztägig lernen“ in Kooperation mit der VNS wird jährlich ein Fortbildungstermin zum DGE-Qualistandard angeboten.

Fortbildungstermin zum DGE-QualistandardÖffnet sich in einem neuen Fenster

Weiterhin ermöglicht das Format Wissenschnittchen der DGE in regelmäßigen Abständen einen offenen Austausch zu einzelnen Punkten des DGE-Qualitätsstandards. Darüber hinaus gibt es übersichtliche Informationsangebote der DGE für Caterer, wie eine entsprechende Zertifizierung gemäß des DGE-Qualitätsstandards für die Verpflegung in Schulen umsetzbar ist:

Projekt Schule + Essen = Note 1Öffnet sich in einem neuen Fenster

DGE-Zertifizierung für die Verpflegung in SchuleÖffnet sich in einem neuen Fenster

Bereits bestehende Speisepläne, die in der Schulverpflegung eingesetzt werden, lassen sich mit Hilfe einer Checkliste hinsichtlich ihrer Stärken und Ansatzpunkte für Veränderungen überprüfen – hierbei unterstützt ergänzend auch der DGE-Speiseplancheck: qualitative Kriterien bewerten inklusive Auswertungsvorlage.

DGE-Speiseplan-Check – qualitative Kriterien bewerten (PDF/794.06 KB)

DGE-Speiseplan-Check – qualitative Kriterien bewerten (XLSX/579.35 KB)

Nachhaltigkeit

Die Möglichkeiten in den Bereichen Gesundheit, Ökologie, Gesellschaft und Wirtschaftlichkeit sind vielseitig und individuell umsetzbar. Beispiele für eine nachhaltigere Gemeinschaftsverpflegung sind der Einsatz von saisonalen, regionalen, ökologischen und/oder fair gehandelten Lebensmitteln sowie die Analyse von Einspar- und Recyclingpotentialen im Bereich Verpackung und die Reduktion von Lebensmittelabfällen.

So gibt DGE-Qualitätsstandard beispielsweise hilfreiche Tipps und Orientierungshilfen für Lebensmittelmengen in der Mittagsverpflegung. Er weißt auch daraufhin, dass ein (Schöpf-)Kellenplan und die genaue Orientierung an den Rezepturen eine Einhaltung empfohlener Lebensmittelmengen und einer verlässlicheren Mengenkalkulation erleichtern.

Gesundheitsförderliches Essen an Schulen 

Mit der Einführung und dem Ausbau des schulischen Ganztags hat sich der Schulalltag verändert: Kinder und Jugendliche verbringen immer mehr Zeit in der Schule. Damit steigt der Stellenwert gesundheitsförderlichen Essens und Trinkens in den Einrichtungen, denn diese sind längst nicht mehr nur Lern- und Bildungsraum, sondern zunehmend auch Lebensraum für die Schülerinnen und Schüler.

Der DGE-Qualitätsstandard für die Schulverpflegung bildet die Grundlage für die Arbeit der bundesweit 16 Vernetzungsstellen Schulverpflegung. Er richtet sich an alle Interessierten sowie Verantwortliche und Entscheidungsträger, die mit dem Thema Schulverpflegung in Berührung kommen, wie beispielsweise:

  • Schulträger,
  • Schulleitungen,
  • Schulgremien,
  • Lehrkräfte und pädagogisches Personal (im Ganztag),
  • Schülerinnen und Schüler,
  • Eltern,
  • Speiseanbieter/Caterer,
  • Ausgabepersonal,
  • Pächter oder Hausmeisterinnen und Hausmeister.

Eine ausgewogene und auf die Kinder und Jugendlichen abgestimmte Verpflegung fördert die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit und trägt zur Prävention ernährungsbedingter Krankheiten bei. Dabei ist die Passung von Versorgungs- und Bildungsauftrag insbesondere für die Akzeptanz der Schulgemeinde von besonderer Bedeutung.

Fachinformationen und praxisnahe Hilfen

Um Sie bei der Gestaltung der Schulverpflegung zu unterstützen und gelebte Ernährungsbildung in Schule umzusetzen, haben wir im Folgenden zusammen mit der Serviceagentur GanztagÖffnet sich in einem neuen Fenster Fachinformationen und praxisnahe Hilfen für Sie zusammengestellt. 

Qualitätsbereiche ganztägig arbeitender Schulen 

Darüber hinaus wird die Akzeptanz des Verpflegungsangebots beziehungsweise deren Qualitätssicherung und -entwicklung durch den Qualitätsrahmen für ganztägig arbeitende Schulen abgebildet. Die acht Qualitätsbereiche des Qualitätsrahmen umfassen:

  1. Steuerung der Schule
  2. Unterricht und Angebote
  3. Schulkultur, Lern- und Aufgabenkultur
  4. Kooperation
  5. Partizipation
  6. Schulzeit und Rhythmisierung
  7. Raum- und Ausstattungskonzept
  8. Pausen- und Mittagskonzept

Qualitätsrahmen für ganztägig arbeitende SchulenÖffnet sich in einem neuen Fenster

Serviceagentur Ganztag Hessen Öffnet sich in einem neuen Fenster

Nähere Informationen zur Anwendung und Umsetzung der einzelnen Qualitätsbereiche haben wir in der Präsentation auf einen Blick für Sie zusammengefasst:

Gut essen und trinken im GanztagÖffnet sich in einem neuen Fenster

Suchleiste mit dem Begriff "Schulverpflegung und Ganztag" und einer Hand, die auf die Lupe der Suchleiste tippt. Über der Suchleiste steht Fachinformation. Unten im Bild ist das Logos der Qualitätsbereiche.

Zur Vertiefung: Schulalltag und Praxis

Aus der Praxis

Im Vordergrund ein weißer Balken mit "Beispiele gelingender Praxis" drauf. Im gelben Hintergrund Teller mit Lebensmitteln, die zu Gesichtern und Figuren angeordnet sind

Interviews

Beispiele gelingender Praxis

Wir haben Interviews mit Schulen geführt, die Ihre Erfahrungen mit Ihnen teilen möchten – machen Sie sich gemeinsam auf den Weg.

Praxisleitfaden

Sechs Personen sitzen an einem Tisch und unterhalten sich; vor jeder Person ist eine Sprechblase in unterschiedlichen Farben abgebildet

Miteinander im Dialog

Schulverpflegung gemeinsam auf einen guten Weg bringen

Der IN FORM-Praxisleitfaden stellt Kommunikationsmodelle hessischer Schulträger vor und gibt praxisnahe und multiperspektivische Einblicke in die Erfahrungen von Schulträgern und Schulgemeinden.

Auf dem Bild mit rotem Hintergrund sieht man vier Puzzleteile in einer Reihe. Eine Hand greift nach einem Puzzleteil. Mittig im Bild steht Angebote und Materialien

Tipps für die Praxis

Angebote und Materialien für Schulen

Wir haben für Sie Beratungsangebote und Unterrichtsmaterialien zur Schulverpflegung und zur Ernährungsbildung zusammengestellt!

Themen Vernetzungsstelle Schulverpflegung

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