Puzzleteile im Kreis

Fortbildung für sozialpädagogische Fachkräfte an BÜA-Schulen

Die Fortbildung richtet sich an sozialpädagogische Fachkräfte, die an Berufsfachschulen zum Übergang in Ausbildung (BÜA) unterrichten. Die Fortbildung besteht aus zwei Basis-Modulen und verschiedenen Wahl-Modulen.

Worum geht es?

Die Fortbildung ist ein Angebot zur weiteren Professionalisierung, zur Klärung des Rollenverständnisses und zur Unterstützung von sozialpädagogischen Fachkräften in der Wahrnehmung ihrer wichtigen und anspruchsvollen Aufgaben. 

Die sozialpädagogischen Fachkräfte sind ein besonderes Merkmal des pädagogischen Konzeptes und der schülerorientierten Ausrichtung von BÜA. Nicht-lineare Bildungsbiografien, fehlende Unterstützung durch das Elternhaus und der enorme Entwicklungsbedarf der Schülerinnen und Schüler stellen sozialpädagogische Fachkräfte in ihrer Arbeit vor große Herausforderungen.

In der Fortbildung werden Sie von einem Team von sozialpädagogischen Fachkräften und Lehrkräften begleitet, die über viel Erfahrung mit der neuen Schulform BÜA besitzen und an der Gestaltung der Fortbildung mitgewirkt haben.

Wie sieht das Format der Fortbildung aus?

Die Fortbildung besteht aus zwei Basis-Modulen und drei verschiedenen Wahl-Modulen, die nach Bedarf und Interesse gewählt werden können (siehe die nachfolgende Grafik). 

Die Teilnahme am Basis-Modul 1 wird vor allem sozialpädagogischen Fachkräften empfohlen, die neu in der BÜA eingesetzt sind oder die sich auf eine Tätigkeit in der BÜA vorbereiten möchten. Die Teilnahme an Wahl-Modul 2 wird allen Teilnehmenden vor dem Besuch der Wahl-Module empfohlen. Die Wahl-Module können nach Bedarf und Interesse gewählt werden. 

Ergänzend wird eine Informationsveranstaltung im Online-Format angeboten, bei der Rechts- und Admin-Themen im Mittelpunkt stehen. 

Die Themen der Module sind aus den Tätigkeiten der sozialpädagogischen Fachkräfte in BÜA abgeleitet und bieten einen hohen Praxis- und Erfahrungsbezug. 

Basis-Module 

Die Basis-Module vermitteln Grundlagen zur Schulform BÜA und regen eine grundlegende Klärung der eigenen Rolle als sozialpädagogische Fachkraft in BÜA und der damit verbundenen Aufgaben an.

Basis-Modul 1:

Das erste Basis Modul informiert zu folgenden Aspekten der BÜA:

  • Ziele, Chancen, Herausforderungen,
  • Entstehungsgeschichte und Hintergrund,
  • Daten und Fakten zur Schulform BÜA,
  • Zugangsvoraussetzungen und Abschlüsse,
  • Aufbau der BÜA Stufe 1 und 2,
  • Fächer (PGU und andere) und Praktika,
  • Kompetenzraster und Notengebung,
  • Netzwerkpartner und Kooperationspartner,
  • Schülerschaft in der BÜA.

Das Basis Modul 1 besteht aus einem Online Nachmittag. Es richtet sich an sozialpädagogische Fachkräfte, die neu in der BÜA eingesetzt sind oder die sich auf eine Tätigkeit in der BÜA vorbereiten möchten. Die Teilnahme wird dieser Personengruppe vor dem Besuch weiterer Module dringend empfohlen.
 

Basis-Modul 2:

Im zweiten Basis-Modul geht es um folgende Themen:

  • die eigene Rolle und Aufgaben in Abgrenzung von Lehrkräften, UBUS Kräften, Schulsozialarbeit klären,
  • Möglichkeiten der multiprofessionellen Zusammenarbeit ausloten,
  • zentrale Tätigkeitsfelder im Kontext von BÜA erkunden und mit der eigenen BÜA-Tätigkeit verknüpfen,
  • das Auftragsklärungsdreieck kennenlernen und die eigene Rolle reflektieren,
  • sich auf Basis konkreter Fallbeispiele der eigenen Kompetenzen, des Auftrags und der professionellen Anforderungen (Standards) bewusst werden,
  • die eigenen subjektiven berufsbiographischen Ressourcen [Leerzeichen löschen] und Entwicklungsfelder reflektieren,
  • das eigene Netzwerk erkunden.

Das Basis-Modul 2 besteht aus einem ganzen Tag in Präsenz. Es richtet sich sowohl an sozialpädagogische Fachkräfte, die neu in der BÜA eingesetzt sind als auch an diejenigen, die bereits länger an einer BÜA-Schule tätig sind. Eine Teilnahme wird vor dem Besuch der Wahl Module empfohlen.

Die Wahl-Module

Die Wahl-Module bieten die Möglichkeit zur Vertiefung unterschiedlicher Schwerpunktthemen. Sie finden nacheinander statt, so dass der Besuch mehrerer Wahl-Module möglich ist. 

Die Wahl-Module werden in Präsenz durchgeführt und dauern 1,5 Tage.

Wahl-Modul 1:

Im ersten Wahl-Modul geht es um folgende Themen:

  • entwicklungspsychologisch orientierte Entwicklungsziele für die schulische Berufsorientierung kennen und anwenden,
  • Methoden zur Erfassung des individuellen Stands von Schülerinnen und Schülern sowie ihres Fortschritts im Berufsorientierungsprozess kooperativ erarbeiten,
  • die Frage, wie sozialpädagogische Fachkräfte gemeinsam mit der Lehrkraft Schülerinnen und Schüler zielführend auf ihre Berufswahl einstimmen können,
  • die Gestaltung von Lernsituationen, die sowohl das Erkunden der eigenen Kompetenzen wie auch konkrete Erfahrungen mit der Berufswelt ermöglichen,
  • Möglichkeiten der kooperativen Planung des Übergangs von der Schule in die Ausbildung, um Lernende im konkreten Bewerbungsprozess und im Erreichen des Berufsziels wirksamer zu unterstützen und
  • die Frage, wie die Entscheidungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler hinsichtlich ihrer Berufswahl gefördert werden kann.

Wahl-Modul 2:

Im zweiten Wahl-Modul geht es um folgende Themen:

  • die Zusammenarbeit mit der Lehrkraft im PGU zielführend und strukturell gestalten (Rollenklarheit entwickeln),
  • die Entwicklungspsychologie der Gruppe (Tuckman) und die Gruppenlogik als Lösungsansatz bei (wiederkehrenden) Konflikten in der Lerngruppe verstehen,
  • die gruppendynamischen Bedürfnisse von Lernenden wahrnehmen,
  • Konfliktpotentiale in Gruppenprozessen (er)kennen, Prävention und Intervention reflektieren, Gruppen zur Arbeitsfähigkeit begleiten,
  • Methoden zur Unterstützung des gemeinsamen Erarbeitens von Verhaltens- und Verfahrensregeln konstruieren, Gruppen bei der Entwicklung von Sicherheit und Abgrenzung unterstützen,
  • teambildende Maßnahmen zielführend einsetzen und überfachliche Kompetenzen fördern, Gruppen im konstruktiven Konfliktlösen begleiten,
  • unterschiedliche Persönlichkeitstypen und deren Auswirkungen im Unterricht wahrnehmen, Handlungsalternativen entwickel und
  • Lehrkräfte gruppenlogisch beraten, Anforderungen an Gruppenleitungen reflektieren und Rollenklarheit entwickeln.

Wahl-Modul 3:

Im dritten Wahl-Modul geht es um folgende Themen:

  • ein pädagogisches Verständnis entwickeln, wie personenzentrierte Beratung im Kontext Schule sinnvoll angewandt werden kann,
  • die Grundprinzipien der personenzentrierten Beratung nach Carl Rogers erkennen,
  • Typen von Ratsuchenden nach Steve de Shazer kennen und reflektieren,
  • systemische Handlungspraxen, wie z.B. systemische Fragetechniken, erproben,
  • verschiedene Schemata aus der Schemapädagogik verstehen und analysieren,
  • Konfliktdynamiken schemapädagogisch erkennen und begegnen,
  • Methoden zur Schemabearbeitung /-beratung anwenden,
  • Kollegiale Fallberatung vorbereiten und durchführen,
  • die Arbeit im multiprofessionellen Team reflektieren.

Für Basis-Modul 1 und 2 werden jeweils zwei alternative Termine angeboten. Für die Wahl-Module 1, 2 und 3 gibt es jeweils einen Termin. Eine Übersicht über die einzelnen Termine finden Sie auch in unserem Infoblatt (siehe Download). 

Die Anmeldung erfolgt über die Ausschreibung im landesweiten Veranstaltungskatalog (siehe die angegebenen Links bei den Terminen oder im Infoblatt).

Bei Fragen 

Fragen zur Fortbildungsreihe richten Sie gerne per E-Mail an BUEA.LA@kultus.hessen.de