Eine Lehrerin im Zweiergespräch mit einem Berufsschüler

Umgang mit sonderpädagogischen Fragestellungen an BÜA-Schulen

In der Fortbildung werden die erforderlichen Kompetenzen vermittelt, um Schülerinnen und Schüler mit Lernbeeinträchtigungen besser verstehen, fördern und stärken zu können. Die Fortbildung besteht aus einem Basismodul und drei Aufbau-Modulen, die optional gewählt werden können.

Fortbildung für Lehrkräfte und sozialpädagogische Fachkräfte an BÜA-Schulen zu sonderpädagogischen Fragestellungen

Angesprochen sind Lehrkräfte und sozialpädagogische Fachkräfte an beruflichen Schulen, die Schülerinnen und Schüler mit umfassenden Lernbeeinträchtigungen in der Schulform BÜA unterrichten und begleiten. Empfohlen wird die Teilnahme in Tandems oder in BÜA-Teams.

Während der Fortbildung werden Sie von erfahrenen Lehrkräften begleitet, die seit Jahren in der neuen Schulform BÜA tätig sind oder als Förderschullehrkräfte arbeiten. Sie haben auch maßgeblich an der Gestaltung der Fortbildungsreihe mitgewirkt.

Die Fortbildung besteht aus einem Basismodul und drei optionalen Aufbau-Modulen. Je nach Bedarf und Interesse können ein oder mehrere Aufbau-Module gewählt werden. 

Nach jedem Modul besteht zudem die Möglichkeit, an einer Online-Sprechstunde teilzunehmen, um sich zu eigenen Praxisfragen beraten zu lassen. Dieses Angebot ist optional. 

Das Basismodul

Das Basis-Modul vermittelt die Grundlagen. Es besteht aus einem ganzen Tag in Präsenz.

Die Teilnahme am Basismodul ist die Voraussetzung für den Besuch der Aufbau-Module.

Basismodul

Rollen- und Auftragsklärung für den Unterricht mit Schülerinnen und Schülern mit umfassenden Lernbeeinträchtigungen

Im Einzelnen stehen hier folgende Inhalte im Mittelpunkt:

  • das schulische Lernen von Schülerinnen und Schülern mit den Förderschwerpunkten Lernen sowie emotionale und soziale Entwicklung verstehen
  • die eigene Rolle bzw. den eigenen Auftrag als Lehrkraft / sozialpädagogische Fachkraft vor dem Hintergrund der Schulform BÜA reflektieren
  • eigene Kompetenzen und Erfahrungen im Bereich der Diagnostik, Förderung und Unterrichtsgestaltung als Ressource identifizieren
  • die Arbeit im multiprofessionellen Team im Sinne des Auftrags der BÜA gestalten und nutzen
  • Handlungsspielräume in der Schulform BÜA identifizieren und für den eigenen Unterricht nutzen
  • Wissen zu Ursachen von herausforderndem Verhalten bei Schülerinnen und Schülern mit umfassenden Lernbeeinträchtigungen sowie zu einem entschärfenden Umgang damit
  • Möglichkeiten, um Lernende in der Reflexion des eigenen Lernfortschritts zu unterstützen (zum Beispiel durch Portfolioarbeit oder ein Lerntagebuch) 

Die Aufbau-Module

Die Aufbau-Module bieten die Möglichkeit, verschiedene Schwerpunktthemen zu vertiefen. Sie finden nacheinander statt, so dass der Besuch mehrerer Aufbau-Module möglich ist. 

Die Aufbau-Module 1 und 2 werden in Präsenz durchgeführt und dauern jeweils zwei Nachmittage. Aufbau-Modul 3 wird online durchgeführt. 

Voraussetzung für den Besuch der Aufbau-Module ist die Teilnahme am Basismodul.

Aufbau-Modul 1

Die Teilnehmenden

  • lernen Wege der Lernstandsdiagnostik für Schülerinnen und Schüler mit umfassenden Lernbeeinträchtigungen kennen.
  • können die Ergebnisse dieser Lernstandsdiagnostiken für die Planung von individualisierten kompetenzorientierten Lernsettings nutzen.
  • können individuelle Förderpläne für Schülerinnen und Schüler mit umfassenden Lernbeeinträchtigungen erstellen und erweitern ihr Wissen zu geeigneten Sprach- und Kommunikationsstilen für Förderplangespräche.

Aufbau-Modul 2

Die Teilnehmenden

  • lernen Möglichkeiten zur konstruktiven Unterstützung und Wege zur Schaffung eines förderlichen Lernklimas kennen, um geeignete Rahmenbedingungen für Lernende zu schaffen.
  • erweitern ihr Fach- und Methodenwissen in Bezug auf eine gelingende Beziehungsarbeit mit Schülerinnen und Schülern mit umfassenden Lernbeeinträchtigungen.
  • lernen Konzepte zur gezielten Förderung von überfachlichen Fähigkeiten, insbesondere auch im emotional-sozialen Bereich, kennen (beispielsweise ETEP).
  • reflektieren, welche Sprach- und Kommunikationsstile sie aktiv in ihrem schulischen Alltag nutzen, um (Veränderungs-)Prozesse nachhaltig zu gestalten und Lernende mit umfassenden Lernbeeinträchtigungen wirkungsvoll anzusprechen.
  • erweitern ihr Wissen zu verschiedenen Gesprächssettings für unterschiedliche Phasen eines Lern- und Entwicklungsprozesses, die sie zielgerichtet anwenden können.

Aufbau-Modul 3

Die Teilnehmenden

  • identifizieren und reflektieren die eigenen schulischen Unterstützungssysteme für Lernende im Bereich der beruflichen Orientierung zum Übergang in eine berufliche Tätigkeit.
  • vertiefen ihr Wissen zu Anschlussmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler mit umfassenden Lernbeeinträchtigungen, um ihre Beratungskompetenz auszuweiten (u.a. mit Bezug auf theoriereduzierte Ausbildungen / helfende Berufe).
  • erweitern ihr Wissen zu den rechtlichen Rahmenbedingungen im Hinblick auf den Anspruch einer Reha-Beratung für Schülerinnen und Schüler mit umfassenden Lernbeeinträchtigungen durch die Agentur für Arbeit.
  • erweitern ihr Wissen zu der Bedeutung der psychologisch-sozialen Untersuchung (PSU) durch die Agentur für Arbeit sowie deren Rahmenbedingungen.
  • bauen ihre Kenntnisse zu außerschulischen Unterstützungssystemen für Lernende mit besonderem Unterstützungsbedarf im Übergang in eine berufliche Tätigkeit aus (Berufsbildungswerke, Agentur für Arbeit, Industrie-und Handelskammer / Handwerkskammer, Förderprogramme des Hessischen Ministeriums für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales).
  • übertragen die Möglichkeiten der außerschulischen Unterstützungssysteme auf bestehende Prozesse in der eigenen Schule.

Terminübersicht 

Nachfolgend finden Sie eine Übersicht über die Termine der Fortbildungsreihe. Die Anmeldung erfolgt über die Ausschreibungen im landesweiten Veranstaltungskatalog (siehe die verlinkten Veranstaltungsnummern). 

Modellprojekt BÜA

Ziel der neuen „Berufsfachschule zum Übergang in Ausbildung (BÜA)“ ist es, Schülerinnen und Schüler nach einem Schuljahr (mit einem Hauptschulabschluss) in ein passgenaues Ausbildungsverhältnis zu vermitteln. Diejenigen, die einen Ausbildungsberuf anstreben, für den der mittlere Bildungsabschluss benötigt wird, können diesen im zweiten Jahr der BÜA erwerben und dann die passende Ausbildung beginnen. Hierzu findet eine enge Verzahnung der Schulen, der Schulsozialarbeit, den Betrieben, der örtlichen Agentur für Arbeit und den Kammern statt.

Weitere Informationen Öffnet sich in einem neuen Fenster

Bei Fragen 

Für Rückfragen zur Fortbildungsreihe stehen Ihnen Susanne Jaedtke, Susanne Nachbar, Andrea Erdbahn und Mitra Kaveh zur Verfügung. 

E-Mail: buea.la@kultus.hessen.de