Zwei Kinder liegen auf dem Boden: eines liest, eines schreibt

Bildung durch Sprache und Schrift (BiSS)

BiSS-Transfer ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und der Bundesländer. Ziel ist der wissenschaftsbasierte Transfer von Konzepten zur Sprachbildung, Lese- und Schreibförderung in den (Fach-)Unterricht und die Schulen.

BiSS-Transfer nimmt die Themen Leseförderung, Schreibförderung, sprachsensibler Fachunterricht und Deutsch als Zweitsprache als Teil von Schul- und Unterrichtsentwicklung in den Blick.

Lese- und Schreibkompetenzen können mit regelmäßigen Trainings gefördert werden. Sprachbildung ist Aufgabe aller Fächer. Deshalb geht es in BiSS-Transfer auch darum, Fachunterricht so weiterzuentwickeln, dass er sprachsensibel ist und fachliche mit sprachlichen Lernzielen verbindet.

Außerdem möchte BiSS-Transfer dazu beitragen, die schulische Integration neu zugewanderter Schülerinnen und Schüler zu verbessern, die Deutsch als Zweitsprache erwerben. Ein weiterer Schwerpunkt ist die sprachliche Förderung von Kindern am Übergang von der Kita in die Grundschule.

Maßnahmen

Das Land Hessen beteiligt sich im Transferprozess dieser Bund-Länder-Initiative mit Fortbildungen und mit der Einrichtung von Transferverbünden, die sich speziellen Themen der Sprachbildung und der Lese- und Schreibförderung widmen.

Die Blended-Learning-Fortbildungen in BiSS-Transfer kombinieren E-Learning und Präsenzveranstaltungen miteinander. Sie richten sich an pädagogische Fachkräfte der Kindertagesstätten und Lehrkräfte der Primar- und Sekundarstufe I, die sich zu Themen der sprachlichen Bildung fortbilden und gegebenenfalls selbst multiplizierend tätig werden möchten.

Online-Fortbildung

BiSS-Transfer

Blended-Learning-Fortbildungen

Transfer von Sprachbildung, Lese- und Schreibförderung in den (Fach-)Unterricht (Primarstufe/Sek I)

Die Fortbildungen werden von Britta Sauerwein, BiSS-Multiplikatorin und Mitarbeiterin der Hessischen Lehrkräfteakademie geleitet und tutoriell begleitet. Bitte wenden Sie sich per E-Mail an Britta.Sauerwein@kultus.hessen.de, um Informationen über die nächsten Blended-Learning-Fortbildungen zu erhalten.

Transferverbünde

Die BiSS-Verbünde sind Netzwerke aus Schulen oder Kitas, die bereits evaluierte Projekte zur sprachlichen Bildung umsetzen (Transfer). Idealerweise sind die BiSS-Verbünde etappenübergreifend gebildet und bestehen aus Kindertagesstätten, Grundschulen und weiterführenden Schulen.

BiSS-Verbünde

In Hessen gibt es aktuell sieben Transferverbünde zu unterschiedlichen sprachbildenden Schwerpunkten.

Der Verbund „Deutsch für den Schulstart (DfdS)" stellt mit seinem kindgerechten Fördermaterial zum Einsatz in Kleingruppen und den Verfahren zur Ermittlung von Fördereinstieg und Förderplanung eine gute Grundlage für die Entwicklung und Verankerung einer durchgängigen Sprachförderung dar - und dies von Anfang an. DfdS eröffnet somit einen guten Ausgangspunkt für eine Schulentwicklungsarbeit, die den Schwerpunkt auf die Sprachförderung im Deutschen legt.

Im BiSS-Transferverbund bietet Deutsch für den Schulstart:

  • eine Vernetzung mit weiteren Verbundschulen und Kindertagesstätten,
  • einen Erfahrungsaustausch bezüglich Tools, Materialien sowie Know-how aus Praxis und Wissenschaft für die eigene Entwicklungsarbeit in Kita und Schule,
  • die Stärkung der bildungsetappenübergreifenden Zusammenarbeit zwischen den Kindertagesstätten und den Schulen sowie der fächerübergreifenden Zusammenarbeit innerhalb der Schulen im Verbund, 
  • Perspektiven einer durchgängigen Sprachförderung in Kita und Grundschule.

Verbundkoordination:

Dr. So-yoon Gunter
E-Mail: So-yoon.Gunter@kultus.hessen.de

Dr. Nicola König
E-Mail: Nicola.Koenig@kultus.hessen.de 

Das Schreiben mit der Hand ist für die persönliche und schulische Entwicklung eine grundlegende Fertigkeit, zu der verschiedene, ineinandergreifende Teilfertigkeiten benötigt werden. Sind diese nicht ausreichend ausgeprägt, ist es für viele Schülerinnen und Schüler schwierig, längere Texte leserlich und flüssig, aber auch zusammenhängend zu schreiben.

Nur wer flüssig schreiben kann, hat genügend kognitive Kapazitäten frei für Aufgaben wie das Rechtschreiben oder das Planen von Texten. Eine flüssige, gut lesbare Handschrift erfordert ein normiertes schreibmotorisches Konzept, eine gute Diagnostik und Anleitung sowie eine durchgängige, begabungsgerechte Förderung, damit die Schülerinnen und Schüler ausdauernd und ohne Verkrampfungen in einem angemessenen Tempo schreiben lernen und eine persönliche Handschrift herausbilden können. Hier setzt der Verbund Handschrift an.

Verbundkoordination:

Marina Mietzsch
E-Mail: Marina.Mietzsch@kultus.hessen.de 

Mirjam Zinganell
E-Mail: Mirjam.Zinganell@kultus.hessen.de

Die Orthografie ist ein wichtiges Werkzeug für flüssiges Lesen und Schreiben und steht in direktem Zusammenhang mit der Entwicklung von Lese- und Schreibkompetenzen, wobei die systematische Stärkung von Rechtschreibleistungen hierbei eine Querschnittsaufgabe darstellt, die trotz der Federführung des Deutschunterrichts fächer- und schulformübergreifend gedacht werden sollte. Entsprechend zielt der Verbund „Orthografie“ sowohl im Primar- als auch im Sekundarbereich auf die Stärkung der Rechtschreibleistung ab.

Im Zuge der Veröffentlichung der Handreichung zum Grundwortschatz in Hessen soll mit den Grundschulen im Verbund gezielt an der Weiterentwicklung ihres Rechtschreibunterrichts gearbeitet werden. Hierbei werden die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse, die in die Handreichung eingeflossen sind, einbezogen und in der Praxis erprobt und weiterentwickelt. Ziel ist es, den Rechtschreibunterricht zu systematisieren und konsistent aufbauend zu gestalten.

Zudem steht der Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule im Fokus. Hierbei soll die Kooperation von Primar- und Sekundarbereich gezielt unterstützt und gemeinsam weiterentwickelt werden. Auch im Bereich der beteiligten weiterführenden Schulen sollen Fortbildungsmaßnahmen ergriffen werden, durch die die Rechtschreibleistung in der Sekundarstufe I nachhaltig gestärkt wird.

Verbundkoordination:

Melina Freudenberg
E-Mail: Melina.Freudenberg@kultus.hessen.de

Susanne Jaedtke
E-Mail: Susanne. Jaedtke@kultus.hessen.de

Ziel des Verbunds Sprachentdecker ist es, alle Lehr- und pädagogischen Fachkräfte so zu qualifizieren, dass sie ihre tägliche Arbeit mit den Kindern sprachanregend und -förderlich gestalten können. Dafür lernen sie unter anderem sogenannte Sprachförderstrategien kennen und anwenden, die im sprachlichen Austausch mit den Kindern adaptiv zum Einsatz kommen.

Weitere Themen sind: Alltags- und Bildungssprache, Besonderheiten des Zweitspracherwerbs, die Ressource Mehrsprachigkeit, Sprachlehrstrategien und Sprachfördertechniken wie Modellieren, Stimulieren und korrektives Feedback, Diagnostik und Förderplanung für ausgewählte Kinder, Bildungskooperation mit Eltern – vor allem im multikulturellen Umfeld, Umsetzungsberatung durch Coaching.

Verbundkoordination:

Joanna Diwersy
E-Mail: Mankowska-Diwersy@em.uni-frankfurt.de

Sonja Müller-Schamell
E-Mail: Sonja.Mueller-Schamell@kultus.hessen.de

In unserer Erstsprache sind wir alle Sprachprofis, denn wir wissen intuitiv, ob ein Satz grammatikalisch richtig oder falsch ist und ob ein Wort zu unserer Sprache gehört oder nicht. Dies bedeutet jedoch nicht, dass wir alle gleichermaßen auch Sprachförderprofis sind. Denn dazu muss man wissen, wie das System ‚Sprache‘ aufgebaut ist und wie Kinder sich ihre Sprache(n) aneignen.

Pädagogische Fachkräfte aus Kindertagesstätten und Lehrkräfte aus Grundschulen werden dabei unterstützt, linguistisch fundierte Sprachförderung zu konzipieren und diese sowohl in Großgruppen als auch in Kleingruppen, insbesondere für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache, umzusetzen. Eine linguistisch fundierte Sprachförderung geht vom individuellen Sprachstand der Kinder aus und leitet daraus Förderziele ab; diese orientieren sich am Verlauf des Spracherwerbs.

Verbundkoordination:

Dr. Barbara Voet Cornelli
E-Mail: Voet.Cornelli@em.uni-frankfurt.de

Sonja Müller-Schamell
E-Mail: Sonja.Mueller-Schamell@kultus.hessen.de 

Bildungssprachliche Kompetenzen sind ein grundlegender Schlüssel zum Schulerfolg. In nahezu allen Fächern sind sie die Voraussetzung, um rezeptiv und produktiv am Lerngeschehen teilnehmen zu können.

Insbesondere im Übergang von Klasse 4 nach 5 erkennen wir eine deutliche Zunahme an bildungssprachlichen Elementen, die den Unterricht prägen. Deshalb nimmt TeKom 4+5 die Jahrgangsstufen 3 bis 6 in den Blick und zeigt Möglichkeiten auf, bildungssprachliche Kompetenzen bei allen Lernenden nachhaltig zu stärken.

TeKom 4+5 stellt sich dabei auch der Frage, was Aufgabe des Deutschunterrichts ist, und wie im Fachunterricht Textkompetenz gefördert werden sollte, zumal unterschiedliche Fächer oder Fachrichtungen auch unterschiedliche bildungssprachliche Phänomene priorisieren.

TeKom 4+5 wendet sich bewusst überwiegend an Fachlehrkräfte außerhalb des Deutsch- und DaZ-Unterrichts, um die Sprachförderung im Fachunterricht anzuregen, sowie an Schulleitungsmitglieder und Steuergruppen, um möglichst das Gesamtsystem Schule zu unterstützen.

Verbundkoordination:

Vito Tagliente
E-Mail: Vito.Tagliente@kultus.hessen.de

Der BiSS-Verbund „Verstärkte Leseförderung“ setzt inhaltlich seine Schwerpunkte auf drei Aspekte:

  • die basalen Lesefertigkeiten (Leseflüssigkeit),
  • die Lesekompetenz (Textverständnis und Lesestrategien) und
  • die Lesemotivation (Leseanimation und Viellese-Verfahren)

Diese Schwerpunkte werden innerhalb von drei Fortbildungsmodulen vermittelt.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten adressatenspezifisch eine Vertiefung ihrer Kenntnisse bezüglich der Strategien und Methoden der Leseförderung. Mit didaktisch-methodischen Anregungen für den eigenen Unterricht und im fachwissenschaftlichen Austausch mit den anderen Teilnehmenden soll so das Ziel verfolgt werden, nach einer anfänglichen Bilanzierung systematisch am Auf- und Ausbau der schulspezifischen Konzepte zur Leseförderung zu arbeiten und diese in der Primar- und in der Sekundarstufe konsequent ein- und umzusetzen. Diese Implementierung ist deshalb besonders wichtig, weil die Erarbeitung und Einübung von Lesestrategien und Lesetechniken eine kontinuierliche Übung und Wiederholung erfordert.

Verbundkoordination:

Jasmine Groß
E-Mail: Jasmine.Gross@kultus.hessen.de

Zuständigkeit

Sachgebiet II.1-2

Fortbildung für Lehrkräfte, schulische Integration

Bildungssprache Deutsch, Lesen – Schreiben – Rechnen

Hessische Lehrkräfteakademie
Lahnstraße 61
35398 Gießen 

Sachgebietsleitung

 

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