Schulkinder, die sich hinter Büchern verstecken

„Sprachentdecker“ – Alltagsintegrierte Sprachbildung und Sprachförderung

Die Fortbildung richtet sich an Grundschullehrkräfte und unterstützt sie dabei, Sprachbildung und Sprachförderung als kontinuierliche Aufgabe zu verstehen. Der Fokus liegt auf der alltagsintegrierten Sprachbildung und Sprachförderung, wobei der Einsatz spezifischer Sprachfördertechniken in der mündlichen Kommunikation eine zentrale Rolle spielt.

Sprache durchgängig fördern

Ziel der Fortbildungsreihe ist es, den sprachlichen und sprachförderlichen Input durch Fortbildung, Coaching und Beratung zu verbessern. Dies soll durch bewusstes sprachförderliches Handeln der Pädagoginnen und Pädagogen in verschiedenen Settings erreicht werden. 

Im Unterrichts- und Schulalltag sollen alle Kinder von einer sprachfördernden Umgebung profitieren, die auf der Grundlage einer fundierten Sprachstandserhebung gestaltet wird. Dabei kommen sprachanregende Impulse (Stimulierungstechniken) und sprachfördernde Anreicherungen (Modellierungstechniken) zum Einsatz. 

Zusätzlich wird eine individuell angepasste Sprachförderung durch eine gezielte Förderplanung sichergestellt, um die sprachliche Entwicklung jedes einzelnen Kindes optimal zu unterstützen. Auch in der Sprachförderung mit unmittelbar geflüchteten Kinder ohne oder mit geringen deutschen Sprachkenntnissen wird den Lehrkräften Sicherheit in der alltäglichen Kommunikation vermittelt.

Die Maßnahme wendet sich an Grundschullehrkräfte. Wünschenswert ist aber auch die Teilnahme der pädagogischen Fachkräfte aus den kooperierenden Kindertagesstätten im Umfeld der teilnehmenden Grundschulen, um die Kontinuität im Übergang von Kita zur Grundschule zu ermöglichen.

Inhalte

Die Fortbildungsreihe beinhaltet folgende Bereiche:

  • Grundlagen der sprachlichen Bildung: 
    Von der Alltags- zur Bildungssprache, Mehrsprachigkeit und Elternarbeit
     
  • Sprache im Alltag und Fach: 
    Stimulierende und reaktive Sprachfördertechniken
     
  • Sprachdiagnostik: 
    Sprachdiagnostische Instrumente mit Fokus auf die Sprachprobe – Aufnahme, Analyse, Förderplan

Aufbau der Fortbildungsreihe und organisatorische Voraussetzungen:

Die Fortbildungsreihe besteht aus 7 Fortbildungsnachmittagen im Abstand von 4 bis 6 Wochen von jeweils ca. 3,5 Stunden Dauer über das Schuljahr in Präsenz verteilt. Veranstaltungsorte richten sich nach den jeweiligen Standorten der teilnehmenden Einrichtungen.

Die Teilnehmenden erhalten zusätzlich Begleitung und Unterstützung bei der Umsetzung der Fortbildungsinhalte in die praktische Arbeit mit den Kindern (drei individuell vereinbarte Coachings von je einer Stunde pro Teilnehmenden vor Ort während der Arbeitszeit).

Da die durchgängige Sprachbildung und Sprachförderung als Querschnittsaufgaben aller Lehrkräfte und pädagogischen Fachkräfte verstanden werden, wird angestrebt, dass kontinuierlich zwei Kolleginnen und Kollegen aus einer Einrichtung an der Fortbildung teilnehmen. Empfehlenswert ist die Laufzeit der Fortbildungsreihe von drei Jahren, sodass im folgenden Jahr weitere Teilnehmende benannt werden können und am Ende idealerweise das gesamte Team einer Schule qualifiziert ist.

Die Termine der Fortbildungsreihe können Sie der nachfolgenden Übersicht (PDF) entnehmen. 

Die Anmeldung zur Fortbildungsreihe erfolgt über den landesweiten Veranstaltungskatalog. 

Idee und Konzept 

Die Fortbildungsreihe entstand als trägerübergreifendes Modellprojekt der Goethe-Universität Frankfurt (Prof. Dr. Diemut Kucharz) gefördert durch das Hessische Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen und das Hessische Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales. 

Bei einer alltagsintegrierten Sprachbildung und Sprachförderung spielt der Einsatz spezifischer Sprachfördertechniken in der mündlichen Kommunikation eine zentrale Rolle. Diese Techniken haben sich als effektive Mittel erwiesen, um Unterrichtsgespräche und Interaktionen mit Grundschulkindern sprachförderlich zu gestalten.

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