Ein Ausbilder im Studienseminar an seinem Schreibtisch

Aufbau und Nachweis professioneller Handlungs- und Reflexionskompetenz

Das fortlaufende Portfolio dient angehenden Lehrkräften als Reflexionsinstrument und zur Weiterentwicklung ihrer professionellen Kompetenz. Es ist gesetzlich verankert. Das Portfolio ist phasenübergreifend angelegt und soll auch im Berufsleben fortgeführt werden.

Unter einem fortlaufenden Portfolio ist eine individuelle und berufsrelevante Sammlung von Belegen zu verstehen.

§ 2, Hessisches Lehrkräftebildungsgesetz (HLbG)

Das fortlaufende Portfolio stellt ein kontinuierlich nutzbares Reflexionsinstrument dar, das der Weiterentwicklung der professionellen Kompetenz dient. Es ist eine individuelle, berufsrelevante Sammlung von Belegen.

Die Arbeit am Portfolio dient der Dokumentation und der Reflexion der Kompetenzentwicklung im Hinblick auf eine professionelle Handlungs- und Reflexionskompetenz. Auch mit Blick auf das spätere Berufsleben als Lehrkraft eröffnet eine routinierte Arbeit mit dem Portfolio viele Chancen zur eigenen Weiterentwicklung, zur Selbstreflexion und Selbstevaluation. Das Portfolio soll so einen fortlaufenden Beitrag zum Ausbau und zum Erhalt der professionellen Kompetenz leisten. 

Aufbau und Gliederung

Das Portfolio gliedert sich in die vier Kompetenzbereiche „Unterrichten“, „Erziehen“, „Beurteilen“ und „Innovieren“. Hinzu kommt ein fünfter Punkt „Qualifikationsnachweise“, der Bescheinigungen und Nachweise dokumentiert und das Feedback der Ausbildungskräfte zu den Unterrichtsbesuchen dokumentiert.

Es wird empfohlen, die Qualifikationsnachweise um eine persönliche Reflexion über den individuellen Kompetenzerwerb zu ergänzen. Dies erleichtert die Vorbereitung auf die Zweite Staatsprüfung: Auszüge aus dem Portfolio sind Ausgangspunkt der mündlichen Prüfung. 

Was wird dokumentiert?

Bestandteile des Portfolios sind persönliche Aufzeichnungen und Dokumentationen sowie Qualifikationsnachweise, unter anderem

  • eigene Reflexionen über den Unterricht,
  • erhaltenes Feedback,
  • die Bearbeitung von komplexen beruflichen Handlungssituationen,
  • die Zielvereinbarungen aus dem Entwicklungsgespräch sowie
  • Modulbescheinigungen.

Idealerweise wird das Portfolio digital geführt. 

Während die Form des Portfolios nicht vorgegeben wird, um Ihnen als angehende Lehrkraft den größtmöglichen Gestaltungsspielraum zu geben, ist der im Rahmen der Ausbildung mit den beteiligten Ausbildungskräften geteilte Bereich des Portfolios definiert. Dieser enthält die wichtigsten ausbildungs- und prüfungsrelevanten Bestandteile. 

Bereiche und Inhalte

Inhalte sind:

  • eigene Überlegungen bzw. Reflexionen zu Unterrichtsbesuchen,
  • durch die Lehrkraft im Vorbereitungsdienst dokumentierte Quintessenz des gemeinsamen Reflexionsgesprächs,
  • portfoliobezogene Arbeitsaufträge aus Ausbildungsveranstaltungen und Modulen,
  • die Dokumentation des Entwicklungsgesprächs (inklusive der Zielvereinbarung) sowie
  • freigegebene Ausschnitte für die mündliche Prüfung.

Der geteilte Bereich des Portfolios wird mit allen, an der Ausbildung beteiligten Personen geteilt. 

Mögliche Inhalte sind:

  • die Bearbeitung von komplexen beruflichen Handlungssituationen und pädagogischen Fragestellungen,
  • die Dokumentation von Unterrichtsmaterialien,
  • Überlegungen zu Veranstaltungen oder Unterrichtsprodukten,
  • Feedbacks von Peers, Schulleitungen, Mentorinnen und Mentoren, Schülerinnen und Schülern oder anderen schulischen Akteuren,
  • Bilanzierungen des eigenen Entwicklungsstands,
  • Modulbescheinigungen sowie
  • eine Dokumentation der Erörterung zur Bewertung der Module nach § 44 Abs.10 HLbGDV.

Der persönliche Bereich ist intern und wird nicht geteilt. 

Sie werden merken: Durch die kontinuierliche Arbeit am Portfolio entwickeln Sie eine Routine der Reflexion, die für Sie auch während Ihres Berufslebens als Lehrkraft eine tragfähige Säule im individuellen Professionalisierungsprozess darstellen kann. 

Bei Fragen

Für Rückfragen stehen Ihnen auch die Ausbilderinnen und Ausbilder an Ihrem Studienseminar zur Verfügung. 

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