„Differenzierung durch Prozessorientierung – müssen wir überhaupt noch Rechnen lernen in Zeiten von KI?"
Im Zeitalter von Sprachassistentinnen und KI stellt sich die Frage, inwiefern das Erlernen von Rechenkompetenzen überhaupt noch zeitgemäß ist. Warum sollte der Aufbau tragfähiger Vorstellungen zu Zahlen sowie zu den Rechenoperationen, die diese Zahlen verknüpfen ein zentrales Ziel des Arithmetikunterrichts von Jahrgangsstufe 1 bis 6 sein? Was hat „Rechnenkönnen“ damit zu tun? Wie schafft man es, dass die ganze Lerngruppe (Klasse) an der gleichen Fragestellung arbeitet, über die gleichen Impulse diskutiert, obwohl Lernstände, Vorkenntnisse, und Fähigkeiten in Bezug auf Inhalte und Versprachlichung extrem unterschiedlich sind?
Diesen Fragen wird exemplarisch zu verschiedenen Inhalten der ersten sechs Schuljahre nachgegangen und versucht, praxisorientierte Beispiele zu geben. Die Idee ist, wiederkehrende Formate vorzustellen, die für den Zahlenraum bis 10 genauso eingesetzt werden können wie für Bruchzahlen. Dass Minusaufgaben im Zahlenraum bis 100 ebenso differenzierende Aufgaben gestellt werden können wie bei der Multiplikation dreistelliger Zahlen.