Rosa Fragezeichen in einem Labor

Übersicht über die angebotenen Workshops

Die nachfolgenden Workshops werden jeweils zweimal angeboten: Einmal in Workshop-Phase I, ein weiteres Mal in Workshop-Phase II. Eine Ausnahme bilden die Workshops Nw3 und Nw4, die nur einmal angeboten werden.

Workshops für alle 

Neben den Workshops zu Chemie, Biologie und Physik gibt es auch Workshops, die sich allgemein auf den naturwissenschaftlichen Unterricht beziehen: Nw1, Nw2, Nw3 (Workshop-Runde I) und Nw4 (Workshop-Runde II). Diese Workshops sind sowohl für Kolleginnen und Kollegen geeignet, die Nawi als integriertes naturwissenschaftliches Fach unterrichten, als auch für Kolleginnen und Kollegen, die in den einzelnen Fächern unterrichten. 

Zudem sind die fachbezogenen Workshops Ch1 und Ch2, Bio1 und Bio2, Ph1 und Ph2 auch für Kolleginnen und Kollegen geeignet, die Nawi als integriertes naturwissenschaftliches Unterrichtsfach unterrichten.

Workshops zum Unterrichtsfach Biologie

Bio 1

Anhand eines einfachen Experiments zur Keimung von Kresse möchte ich interessierten Kolleginnen und Kollegen zeigen, wie sich die Experimentierfreude (Erwartungshaltung aus der Grundschule) von Schülerinnen und Schülern nutzen lässt, damit sich aus dem spielenden Entdecken ein gezieltes naturwissenschaftliches Experimentieren entwickelt. Es geht darum, das freie Experimentieren zu thematisieren, welches von den Schülerinnen und Schülern als interessanter und motivierender als die strikte Befolgung einer Versuchsanleitung wahrgenommen wird.

Darüber hinaus geht es darum, dass Schülerinnen und Schülern, die aus der Grundschule kommen, im Anfangsunterricht die Möglichkeit gegeben wird, eigene Experimente zu entwickeln, und ihnen (angeleitet) in diesem Kontext mehr Freiraum für eigene Ideen gegeben wird. Ziel ist es, dass durch das Setting die naturwissenschaftliche Kreativität gefördert wird und die Schüler und Schülerinnen kognitiv aktiviert werden. Außerdem können die Schüler und Schülerinnen im Laufe der Unterrichtsreihe lernen, wie naturwissenschaftliche Forschung grundsätzlich funktioniert.

Sebastian Steinmetz, Hessische Lehrkräfteakademie

Bio 2

In diesem praxisorientierten Workshop tauchen wir in die Welt des forschenden Lernens ein. Anhand konkreter Experimente aus dem Biologieunterricht lernen die Teilnehmenden, wie sie Messwerte systematisch erfassen, protokollieren und durch anschauliche Visualisierungen auswerten können. 

Wir erkunden Methoden, die Neugier und kritisches Denken fördern, und diskutieren, wie sich Inquiry-Based-Learning gezielt im Unterricht oder in anderen Lernkontexten einsetzen lässt.

Harald Zemke / Christiane Meja, Hessische Lehrkräfteakademie

Workshops zum Unterrichtsfach Chemie

Ch 1

Im interaktiven Workshop „Von Cola, Helicobacter und Kronen“ tauchen Sie in die faszinierende Welt der säurebasierten Reaktionen ein, die uns im Alltag begegnen. 

Entdecken Sie spannende Experimente, die nicht nur die Neugierde wecken, sondern auch wertvolles Wissen über die chemischen Prozesse hinter alltäglichen Phänomenen vermittelt.

Bitte Schutzbrille mitbringen!

Corinna Zuckriegel, Main-Taunus-Schule Hofheim / Dr. Ines Schrader, Hessische Lehrkräfteakademie

Ch 2

Metallbäumchen beim Wachsen zuschauen, Strichmännchen das Schwimmen lehren, Seifenblasen zum Schweben bringen und und und – all das lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in diesem Workshop kennen. 

Nach einem einführenden Impulsvortrag werden Experimente durchgeführt. Diese sind einfach in der Durchführung, phänomenologisch spektakulär und können häufig mit Alltagsprodukten realisiert werden. So kommen neben Rosen auch Kaugummis, Tintenkiller oder Whiteboardmarker zum Einsatz. 

Inhaltlich sind die Experimente unterschiedlichen, bildungsplanrelevanten Themenkreisen zuzuordnen, vor allem aus der Sekundarstufe I (Stoffe und ihre Eigenschaften, Säuren und Laugen oder Redoxreaktionen).

Ein Skript zu allen Versuchen wird sowohl in gedruckter als auch in elektronischer Form kostenlos ausgegeben. 

Bitte bringen Sie eine Schutzbrille und gegebenenfalls einen Schutzkittel mit!

Prof. Matthias Ducci, Pädagogische Hochschule Karlsruhe

 

Workshops zum Unterrichtsfach Physik 

Ph 1

Variationen typischer Schulversuche in von Lernenden leistbaren Formaten

Forschen meint ein methodisch kontrolliertes, zielorientiertes Handeln zum Zwecke der Erkenntnisgewinnung und setzt somit auf Seiten der Forschenden umfassende Wissensbestände und Kompetenzen voraus.

Dieser Workshop zum Forschenden Lernen verfolgt den Ansatz einer vereinfachten Form von Forschung mit reduzierter Komplexität, wobei die für naturwissenschaftliche Forschung charakteristischen Denk- und Arbeitsweisen weiterhin als Leitlinien fungieren. 

Die Elemente des Forschungskreislaufs und die von den Lernenden im Kontext experimentgestützter Erkenntnisgewinnung zu leistenden Verständnisschritte dienen als Grundlage der Gestaltung unterstützender Lernumgebungen im Sinne eines Scaffoldings, um so den Lernenden schrittweise den Einstieg ins Forschende Lernen zu ermöglichen. 

Es werden Strategien vermittelt, mit deren Hilfe Lehrkräfte typische Schulversuche so verändern können, dass eine dem Leistungsstand der Lerngruppe entsprechende Öffnung dieser Schulversuche unter Fokussierung auf den Erkenntnisweg gelingen kann, ohne die Lernenden zu überfordern.

Dr. Catrin Ellenberger / Dr.  Marco Werchner, Philipps-Universität Marburg

Ph 2

Experimentieren im zeitgemäßen naturwissenschaftlichen Unterricht bedeutet unter anderem, Hypothesen zu überprüfen, was oft eine theoriegeleitete, mathematische Modellierung des Phänomens erfordert. Mithilfe von Augmented Reality (AR) können reale Experimente mit passenden GeoGebra-Modellen überlagert werden. Die virtuellen Bestandteile sollen die realen Strukturen des Experiments dort erweitern, wo nicht beobachtbare Elemente zum Verständnis des Experiments beitragen. Das Ziel ist es, den Vergleich von Modell und Realität und damit die Überprüfung von Hypothesen zu erleichtern. 

Im Unterricht kann dies mithilfe der AR-Funktion der App GeoGebra 3D Rechner umgesetzt werden. AR-Modelle werden so in das Kamerabild eingeblendet, dass bei Veränderung der Position des Mobilgeräts die modellierten 3D-Objekte an der zugewiesenen Stelle verbleiben. 

Der Modellinhalt lässt sich allerdings mit Schiebereglern an reale Gegebenheiten des Experiments anpassen. In der Mechanik können auf diese Weise Massepunkte, Geschwindigkeitspfeile und Kräfte innerhalb des realen Experiments visualisiert werden. In den Themen Elektrizität und Magnetismus sind es Potentiale und Felder. In der Optik können Lichtwege und Wellen modelliert und gemeinsam mit dem Phänomen betrachtet werden. 

Im Rahmen des Workshops wird der Einsatz von AR-Modellen zunächst anhand von Beispielen erläutert. Danach werden Modelle und Experimente mit bereitgestellten oder eigenen Mobilgeräten ausprobiert (Smartphones oder Tablets mit vorinstallierter GeoGebra 3D Rechner App).

Dr. Albert Teichrew und Mareike Freese, Goethe-Universität Frankfurt am Main 

Workshops zum Unterrichtsfach Naturwissenschaften 

Nw 1

Schülerinnen und Schüler bringen die Sprache des Alltags mit in den Unterricht. Der naturwissenschaftliche Unterricht soll nach dem Prinzip der Zweisprachigkeit die sichere Kommunikation in der Fachsprache fördern. Diese Entwicklung der Fachsprache wird dadurch erschwert, dass Alltags- und Schülervorstellungen auch sprachlich manifestiert sind und dies zu Verständnisschwierigkeiten führen kann. Zusätzliche Probleme treten auf, wenn bei Schülerinnen und Schülern schon die alltagssprachlichen Kompetenzen schwach sind und sie auf sprachsensiblen Unterricht angewiesen sind.

Unter der Voraussetzung, dass Experimente im Unterricht dem Erkenntnisgewinn dienen, stellen sich die folgenden Fragen: Welche Rolle spielt der experimentelle und praxisbezogene Unterricht hinsichtlich des Erwerbs von Fachsprache und naturwissenschaftlichen Vorstellungen? Welche Möglichkeiten bietet er, die Entwicklung von beidem zu fördern, und inwiefern ist die fehlende Fachsprache ein Hindernis beim praktischen Arbeiten und Experimentieren? Wie kann Fachsprache bei Schülerinnen und Schülern angebahnt werden, die zusätzlich auf sprachsensiblen Unterricht angewiesen sind?

Nach einem theoretischen Input sollen im Workshop sprachfördernde Aktivitäten und Materialien für den praktischen und experimentellen Unterricht getestet und entwickelt werden.

Annette Menniger / Dr. Agnes Tafreschi, Hessische Lehrkräfteakademie

Nw 2

Lea Burkhardt & Fatime Beka, Goethe-Universität, Frankfurt

Der Nawi-Unterricht bietet eine faszinierende Möglichkeit, die drei Naturwissenschaften – Biologie, Chemie und Physik – in einem ganzheitlichen Ansatz zu verbinden. Doch wie gelingt es, spannende und fächerübergreifende Themen zu gestalten, die alle Disziplinen gleichermaßen einbinden?

Besonders herausfordernd wird es, wenn die Lerngruppen stark heterogen sind: Unterschiedliche Lernvoraussetzungen, individuelle Stärken und verschiedene Förderschwerpunkte erfordern innovative Methoden, um alle Schülerinnen und Schüler aktiv einzubeziehen. Wie lassen sich Experimente so gestalten, dass wirklich jeder mitmachen kann – unabhängig vom Vorwissen oder einem sonderpädagogischen Förderbedarf?

Durch gezielte Hospitationen und die Erprobung eines neu entwickelten Forscherboxen-Konzepts mit Schulklassen aller Schulformen konnten wertvolle praxisnahe Erfahrungen gesammelt werden.

Besuchen Sie unseren praxisnahen Workshop und tauchen Sie in die faszinierenden Themen Farben sowie Kleben und Haften ein. Entdecken Sie inspirierende Materialien, erproben Sie spannende Experimente und erhalten Sie exklusiven, kostenfreien Zugang zu allen Ressourcen!

Lea Burkhardt / Fatime Beka, Goethe-Universität Frankfurt am Main

Nw 3

— Nur in Workshop-Phase I —

Im Anschluss an den Impulsvortrag soll die dort vorgestellte Matrix zur Öffnung von Experimenten genauer beleuchtet werden. Darüber hinaus werden gemeinsam mit den Teilnehmenden unterrichtsrelevante Experimente auf ihre Öffnungstauglichkeit durchdacht.

Prof. Markus Emden (PH Zürich)

Nw 4

— Nur in Workshop-Phase II —

In den nationalen Bildungsstandards und länderspezifischen Lehr- und Bildungsplänen werden Kompetenzen zum Erkenntnisgewinn mithilfe von Experimentiertätigkeiten aufgeführt. Die Erreichung dieser Kompetenzen setzt einen anderen Experimentierunterricht voraus, in dem die Schüler und Schülerinnen Inhalte zum Experimentierprozess erlernen und Experimente (nahezu) selbstständig planen und durchführen.

Im Workshop werden demgemäß folgende Fragen thematisiert:

  • Wie können Kompetenzen zum Experimentieren vermittelt werden? - Welche Möglichkeiten der Öffnung von Experimenten gibt es?
  • Wie kann man Experimente öffnen, ohne zu überfordern?

All dies wird mit Beispielen illustriert.

Prof. Armin Baur, Pädagogische Hochschule Heidelberg

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