Kinder im Unterricht bei einer Projektarbeit

Sinti und Roma: Vergessene Opfer in Geschichte und im Unterricht sichtbar machen

Das Fortbildungsangebot richtet sich an alle interessierten Lehrkräfte, insbesondere Lehrkräfte der Fächer Geschichte, Gesellschaftslehre, Politik und Wirtschaft, die sich mit dem Thema „Sinti und Roma“ sowie daran anknüpfende Themen auseinandersetzen möchten und diese in ihrem Unterricht, für schulische Zusatz- oder für außerschulische Lernangebote nutzen wollen.

Ziel der Fortbildung ist es, den Teilnehmenden neue didaktische Impulse für die Planung und die Einbindung des Themas Sinti und Roma in den Unterricht zu vermitteln. Dazu werden themenbezogene Gedenkstätten vorgestellt, dazugehörige digitale Werkzeuge praktisch erprobt und innovative Methoden am Praxisbeispiel des Schulprojekts „Sintikinder“ aufgezeigt, sodass daraus eigene Unterrichtsvorhaben entwickelt werden können. 

Ebenso erhalten die Teilnehmenden einen umfassenden Einblick in die Handreichung zur Thematik des Kultusministeriums und erfahren, wie sie diese gezielt im Unterricht einsetzen können.

Hintergrund

Die Verfolgung und Ermordung von Sinti und Roma im Nationalsozialismus gehört zu den langen verdrängten Kapiteln der deutschen Geschichte. Eine umfassende Aufarbeitung hat über Jahrzehnte hinweg kaum stattgefunden. 

Auch nach 1945 blieb der Antiziganismus in Politik, Gesellschaft und Institutionen bestehen, sodass die Sinti und Roma erst sehr spät in die demokratisch geprägte erinnerungskulturelle Arbeit aufgenommen wurden. Heute ist es umso wichtiger, dieser Opfergruppe in Geschichte und Gegenwart die Aufmerksamkeit zu schenken, die ihr lange verwehrt blieb. 

Die Fortbildung möchte dazu beitragen historische Kontinuitäten sichtbar zu machen und konkrete Impulse für die aktuelle schulische Bildungsarbeit zu geben. Dabei wird die individuelle Auseinandersetzung mit dem Thema in besonderer Weise gestärkt und für den pädagogischen Alltag nutzbar gemacht, indem sie ebenso aktuelle Bezüge herstellt und die Arbeit dazu mit digitalen Medien fördert.

Aufbau der Fortbildung

Die Fortbildung wird online an zwei Nachmittagsterminen angeboten und gliedert sich in zwei Module:

20.11.2025

14:00 – 16:30 Uhr (online)

Sie erhalten einen historischen Überblick über die lange vergessene Opfergruppe der Sinti und Roma. 

Im Fokus stehen die Aufarbeitung sowie der erinnerungskulturelle Umgang in der Nachkriegszeit. Darüber hinaus werden Ihnen Anregungen vermittelt, welche Gedenkstätten und digitalen Werkzeuge sich für die Auseinandersetzung mit dem Thema eignen.

26.02.2025

14:00 - 16:30 Uhr (online)

Hier liegt der Schwerpunkt auf der praktischen Umsetzung im Unterricht. Sie erhalten konkrete Ideen und Praxisimpulse. 

Am Beispiel des Unterrichtsprojekts „Sintikinder“ der Gesamtschule Ebsdorfer Grund wird eine gelungene Umsetzung vorgestellt. Zudem lernen Sie die Handreichung zum Umgang mit dem Thema Sinti und Roma im fächerübergreifenden Unterricht kennen.

Die Anmeldung erfolgt über den landesweiten Veranstaltungskatalog. 

Bei Fragen 

Isabel Calderón Villarino
E-Mail: Isabel.CalderonVillarino@kultus.hessen.de

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