Anpassung der Kerncurricula für die gymnasiale Oberstufe und das berufliche Gymnasium

Hintergrund

Die Konzeption der Bildungsstandards in den Naturwissenschaften (KMK-Beschluss vom 18.06.2020) sowie die damit angestrebte Vereinheitlichung der schriftlichen Abiturprüfungen im Bundesgebiet durch einen gemeinsamen Abituraufgabenpool der Länder legt eine zweijährige Beschulungszeit (4 Halbjahre) zugrunde, aus welchen Themenfelder entnommen werden, die zu einem kompetenzorientierten allgemeinen Hochschulabschluss führen sollen. 

Hessen benennt bislang prüfungsrelevante Inhalte aus den Halbjahren Q1 bis Q3 und der Termin für die schriftlichen Abiturprüfungen fällt bereits in die Zeit nach den Osterferien.

Um einer höheren Vergleichbarkeit nicht nur der Konzeption der nationalen Bildungsstandards in den Naturwissenschaften, sondern auch größerer Chancengleichheit in der Umsetzung im Unterricht gerecht zu werden, ist eine generelle Anpassung der Kerncurricula notwendig. Daher wurde entschieden, die prüfungsrelevanten Inhalte (Themenfelder) auf das Halbjahr Q4 auszuweiten, ohne aber ihren Umfang (9 Themenfelder) zu erhöhen. 

Was bedeutet dies?

Künftig wird ein Themenfeld aus Q4 per Prüfungserlass als prüfungsrelevant für das schriftliche Abitur festgelegt. Im Gegenzug wird in einem der drei Halbjahre Q1-Q3 die Anzahl der für das Abitur zu behandelnden Themenfelder auf zwei verschlankt.

Die Auswahl des verschlankten Halbjahres folgt einer fachlichen Logik sowie kalendarischer Besonderheiten.

Ziel der Überarbeitung der Kerncurricula war es, eine größtmögliche Kohärenz des jeweiligen Kerncurriculums herzustellen (Q1-Q4), um die Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf die vereinheitlichten Prüfungsmodalitäten vorzubereiten.

Mit der Erstellung und Überarbeitung der vorhandenen Kerncurricula wurde die Lehrkräfteakademie (Sachgebiet II.4-1) vom Hessischen Kultusministerium beauftragt. Die neuen Kerncurricula sollen aufsteigend mit der E-Phase zu Beginn des Schuljahrs 2024/2025 in Kraft treten.