Bananenbauer, der auf seiner Schulter eine Staude Bananen durch eine Plantage trägt

Fair gehandelte Lebensmittel

Die schulische Ernährungsbildung kann bewusstere Konsum-Entscheidungen fördern und einen wichtigen Beitrag zu mehr sozialer Gerechtigkeit rund um den Globus leisten.

Lesedauer:4 Minuten

Produktionsbedingungen in den Herkunftsländern

Kaffeebohnen, Kakao oder Bananen, diese eigentlich sehr exotischen Rohstoffe sind jederzeit und überall verfügbar und erwecken längst nicht mehr einen so exotischen Eindruck. Deshalb ist es umso wichtiger, mit einem Blick über den Tellerrand die sozialen Bedingungen der Kleinbauern in den Herkunftsländern zu hinterfragen.

Der Kauf fair gehandelter Lebensmittel bietet eine Möglichkeit, Erzeugern ein besseres Grundeinkommen zu gewährleisten, garantiert das Verbot von Kinderarbeit und fördert die Infrastruktur in den Herkunftsländern. Ungefähr zwei Drittel aller Fair-Trade-Produkte sind zudem ökologisch-zertifizierte Produkte. Die Gesundheit der Arbeiterinnen und Arbeiter in den Anbaugebieten wird durch höhere Umweltauflagen und Schutzmaßnahmen gefördert.

Wird in der Schule etwa über die Ernährungsbildung, über Aktionen und Projekte oder über ein faires Angebot am Schulkiosk für das Thema und bewusste Konsumentscheidungen sensibilisiert, kann ein Beitrag für mehr Gerechtigkeit rund um den Globus geleistet werden.

Gruppenbild der Weltladen AG

Best Practice

Weltladen AG

Das Projekt „Weltladen AG“ der Eduard-Stieler-Schule in Fulda, einer hessischen Umweltschule, zeigt globale Verflechtungen auf und vernetzt globale Themen mit lokalen Aspekten.

Ideen und Anregungen für die Umsetzung

Hessische Schulen aller Schulformen, die sich für eine Bildung für nachhaltige Entwicklung engagieren und den Nachhaltigkeitsgedanken in Unterricht, Schulleben und -kultur integrieren möchten, können sich um die Auszeichnung „Umweltschule – Lernen und Handeln für unsere Zukunft“ bewerben.

Die Möglichkeiten für ein Engagement im Rahmen der Umweltbildung sind vielfältig:

Egal, ob Sie sich mit den Schülerinnen und Schülern für eine ökologische Gestaltung des Schulgeländes oder für eine Abfallvermeidung engagieren wollen oder Themen des globalen Lernens und des Fairen Handels in den Blick nehmen – Ihre Schritte zur Verbesserung der Qualität von Unterricht und Schulleben im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung wird vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und vom Hessischen Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen gewürdigt.

Unterstützt werden die Schulen in ihrem Prozess von elf regionalen hessischen Umweltbildungszentren

Kontakt: 

Silke Bell
Landeskoordination hessische Umweltschulen
Fachberatung Bildung für nachhaltige Entwicklung

Tel.: 0611 8151-361
E-Mail: Silke.Bell@kultus.hessen.de

Sie wollen die Bildung für nachhaltige Entwicklung stärker in ihr Schulprofil implementieren? Sie suchen nach geeigneten Materialien, um Fragen des Umwelt- und Klimaschutzes und der globalen Gerechtigkeit in Ihrem Unterricht zu behandeln? Sie planen einen Fachtag zu Bildung für nachhaltiger Entwicklung an Ihrer Schule oder suchen nach BNE-Fortbildungsangeboten? Sie möchten stärker mit außerschulischen BNE-Bildungspartnern kooperieren?

Das BNE-Team des Hessischen Ministeriums für Kultus, Bildung und Chancen unterstützt Sie bei Ihren Vorhaben rund um die schulische BNE und steht Ihnen für Ihre Fragen gerne zur Verfügung.

Ihre Schulgemeinde setzt sich – auch in der Schulverpflegung – aktiv für fair gehandelte Lebensmittel ein? Dann könnte Sie das interessieren: Unabhängig von Schulform und -größe haben Schulen bundesweit die Möglichkeit, sich im Hinblick auf ihr Engagement für einen fairen Handel für die Auszeichnung zur Fair-Trade-Schule zu bewerben.

In Hessen haben sich bereits zahlreiche Schülerinnen und Schüler zu Fair-Trade-Botschafterinnen und -botschaftern ausbilden lassen und setzen sich nun aktiv für einen fairen Handel an ihrer Schule und deren Umfeld ein.Der Verein Transfair e. V. ist Träger der Kampagne.

Ein Blick in die Zutatenliste von Produkten aus fairem Handel lohnt sich, denn nur Produkte die aus einem Rohstoff bestehen müssen – bei Deklarierung eines fairen Handels – auch zu 100 % aus fairem Handel stammen.

Bei weiterverarbeiteten Produkten muss das nicht der Fall sein, das bedeutet, dass einzelne Rohstoffe die Anforderungen an einen Bezug aus fairem Handel nicht erfüllen müssen.

Im Gegensatz zur Deklaration ökologischer erzeugter Lebensmittel mit „bio“, ist die Bezeichnung „fair“ bei der Deklaration von Produkten rechtlich nicht geschützt. Wie auch bei der Vergabe von Bio-Siegeln liegen unterschiedliche Anforderungskriterien zu Grunde, deren Einhaltung vor Zertifizierung von einer unabhängigen Prüfstelle kontrolliert werden.

Anerkannte Fair-Handels-Unternehmen (Importorganisationen)

  • werden bei einer Mitgliedschaft in der World Fair Trade Organisation (WFTO) oder im Weltladen Fachverband vom Forum Fairer Handel anerkannt (z. B.: GEPA, EL Puente, Banafair e. V. oder Globo – Fair Trade Partner)
  • arbeiten zu 100 % nach den Grundsätzen des fairen Handels und vermarkten ausschließlich Produkte des fairen Handels

Ein Überblick im Siegel-Dschungel

Es kann zwischen Produktsiegeln, Markensiegeln und Regionallabels unterschieden werden. Dabei werden in den jeweiligen Richtlinien neben ökologischen Kriterien insbesondere soziale Kriterien verankert. Die Siegel können eine hilfreiche Unterstützung beim Einkauf fair gehandelter Lebensmittel darstellen – für mehr Transparenz ist immer ein Blick in den Anforderungskatalog des jeweiligen Siegels wichtig.

Definition

Was ist ein Siegel?

Ein Siegel ist ein „Zusatzhinweis auf eine bestimmte Qualität eines Produkts“. Anstelle von Label werden häufig auch die Begriffe Siegel oder Gütesiegel verwendet.

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