„Miteinander sprechen im Unterricht: eine Selbstverständlichkeit, oder?“
Der Vortrag gibt einen Überblick über die Besonderheiten von Sprache und Kommunikation in der Interaktion und zeigt dann auf, warum mündliche Kompetenzen in allen Schulfächern von zentraler Bedeutung sind. Dabei werden verschiedene Bereiche thematisiert, in denen Schülerinnen und Schüler von einer gezielten Förderung ihrer kommunikativen Kompetenzen profitieren können.
Eine zentrale Herausforderung besteht darin, dass die vielfältigen Anforderungen, die Schülerinnen und Schüler beim Sprechen bewältigen müssen, häufig nicht als Hürden wahrgenommen und daher nicht gezielt trainiert werden. Dies betrifft beispielsweise das Stellen von Fragen, das Darstellen von Haltungen und Positionen, das gemeinsame Treffen von Entscheidungen sowie das Präsentieren vor einer Gruppe in seinen verschiedenen Nuancen.
Der letzte Teil des Vortrags ist der Klärung und Erklärung von Wortbedeutungen gewidmet, zum Beispiel für die Vermittlung von Fachbegriffen, aber auch für Wörter, die im Alltag der Kinder und Jugendlichen seltener vorkommen. Dabei werden verschiedene Formen der Bedeutungsrepräsentation, kommunikative Anforderungen und interaktionale Möglichkeiten mündlicher Wortbedeutungs(er)klärungen thematisiert.
Insgesamt plädiert der Vortrag für eine stärkere Beachtung der Mündlichkeit als Teil des Unterrichts, als Gelingensbedingung von Unterricht und als Kompetenzbereich, der auch im Berufsleben von großer Bedeutung ist.
Prof. Dr. Inga Harren, Pädagogische Hochschule, Heidelberg